Informelles und formelles Lernen betrifft nicht nur die Schülerinnen und Schüler im Unterricht, sondern auch die Schule als lernendes System. In dem Symposiums-Beitrag wird die Schulentwicklungsarbeit in der schwedischen Gemeinde Essunga dargestellt und analysiert. In den dortigen Schulen konnten unterdurchschnittliche Leistungen in nationalen Rankings innerhalb weniger Jahre in Toppositionen gewandelt werden. Die Ausführungen basieren auf einer schwedischen Studie (Persson/Persson 2012), in der pädagogisches und administratives Personal, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern zu den Wandlungen in Essunga interviewt wurden; zudem wurden teilnehmende Beobachtungen durchgeführt. Die Untersuchung ist an Ludwik Flecks wissenschaftstheoretische Überlegungen zur Ergänzung, Erweiterung und Umwandlung von Denkstilen angelehnt (Fleck 2012). Kennzeichnend für die Veränderungsprozesse in Essunga waren insbesondere die Auflösung gesonderter Fördergruppen, eine autoritative pädagogische Leitung und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aufbauende Lehrerfortbildungen. In der Fallstudie wird unterstrichen, dass Inklusion und hohe Leistungsfähigkeit keinen Widerspruch darstellen, sondern sich ergänzen.
The presentation was part of the symposium "Informelles und formales Lernen in inklusiven Schulsettings".